Der Walthersaal



Seit der Gründung wurden die Proben im Gasthaus Neuhaus abgehalten. Um unabhängig zu sein wurde 1875 durch eine Lotterie das Waltherhaus im Zentrum Brixens erworben. Der Saal wurde nach dem Minnesänger Walther von der Vogelweide benannt. Der Umbau überstieg aber die Mittel des Vereins, sodass 1880 das Haus der Sparkasse Brixen veräußert werden musste.



Trotzdem blieb das Heimrecht des Probensaales erhalten, sogar während der Auflösung durch die faschistische Diktatur. In dieser Zeit nutzte die Musikschule Brixen die Räume. Nach dem 2. Weltkrieg musste der Verein aber Miete bezahlen. Die steigenden Kosten drückten gewaltig auf das Budget des Vereins. Seit vielen Jahren bemühte man sich, mit der Südtiroler Sparkasse ein besseres Abkommen zu treffen.



Da kam der Zufall zu Hilfe: Die Sparkasse wollte das ganze Haus verkaufen – dies erfuhr der Obmann Alfred Ellecosta, der zusammen mit dem damaligen Sparkassendirektor Helmuth Plankl (selbst Mitglied beim MGV Brixen) sich tüchtig um eine Einigung einsetzten. Die Stiftung Sparkasse überließ dann der Gemeinde Brixen zu einem sehr zuvorkommenden Preis den Walthersaal mit der Auflage, dass der MGV Brixen dort Heimrecht besitzt, solange der Verein existiert. Damit dies rechtlich möglich wurde, musste ein Teil des Verkaufspreises vom MGV Brixen selbst entrichtet werden. Somit ist der MGV Brixen seit 2009 wieder Mitbesitzer dieses wunderschönen Saales.

Im Bild die Vertragsunterzeichnung, von links:
Albert Pürgstaller, Bürgermeister der Stadt Brixen
Norbert Plattner, Präsident der Südtiroler Sparkasse
Alfred Ellecosta, Obmann des Männergesangvereins


2011 wurden die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Wie bei solchen Unterfangen üblich wurde aus dem „nur Weisseln“ eine umfassende Renovierung: auch die barocken Elemente der Decke wurden aufgefrischt, die Elektroinstallation erneuert, der Boden geschliffen und neu versiegelt, die WC’s renoviert und manch nützliche Gerät angeschafft. Im Vorraum wurde eine kleine Küche eingebaut um bei kleineren Feierlichkeiten die Gäste in Eigenregie zu bewirtschaften.